Tomburg-Forschung
Der Unterschied zur allgemeiner orientierten Burgenforschung ist, dass in der Tomburg-Forschung die Perspektive des Tombergs und seiner Burg im Sinne einer ›Biographie der Dinge‹ eingenommen wird.
- Welche Entwicklungen und Ereignisse waren für ihn wegweisend und prägend?
- Welche Akteure waren dort wann, warum und wie aktiv?
- Wie hat sich deren Bautätigkeit auf die Bausubstanz ausgewirkt?
- Lassen sich Bauelemente der Burg im Gelände identifizieren, datieren und Bauphasen bestimmen?
Diese biographische Betrachtung aus der Sicht des Berges führt entlang des Zeitstrahls bis in heutige Tage. Mit der Veröffentlichung einzelner Aspekte auf dieser Reise werden Fenster in die Geschichte geöffnet. Sie erlauben einen mehr oder weniger detaillierten Einblick in die Lebenswelten der jeweiligen Zeit.
Die Disziplinen der Burgenforschung ( Bauforschung / Geschichte /
Archäologie) finden sich in der thematischen Gliederung dieser Webseite wieder, ergänzt um das ›Kulturelle Echo‹. Damit sind Geschichten, Erinnerungen an das ›Tomburger Ländchen‹ und seine ›Herrschaft Tomburg‹ gemeint. Denn nach der Katastrophe von 1473 sind Sagen, Lieder und Gedichte entstanden. Der Eifelmaler Fritz von Wille hat in den 1920er Jahren ein wunderbares Gemälde mit der Tomburg im Herbst geschaffen. Darüber hinaus verbinden viele Menschen lieb gewonnene Erinnerungen mit der Tomburg. Deren Erzählungen sind ›Geschichten in der Geschichte‹ und werden im Sinne einer ›oral history‹ gesammelt und – wenn möglich – publiziert. Dabei sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen.
Wissen Sie mehr?
Vielleicht lassen sich einige der Fragen und Rätsel mit Ihrer Mithilfe klären, denn wir wissen erstaunlich wenig Konkretes, z.B. gibt es keine älteren bildlichen Darstellungen, bisher auch kaum Fotos. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Sammeln weiterer Informationen, gerade auch in Form mündlicher Berichte oder Fotografien aus privaten Sammlungen, die die Burg oder Teile davon in früheren Jahren zeigen. Vielleicht ergibt sich mit Ihrer Hilfe der ein oder andere wertvolle Hinweis. Ich bedanke mich an dieser Stelle ausdrücklich bei all denen, die mir mit Tipps, Hinweisen und privat gesammeltem Material bereits geholfen haben.
- »Französische Sprengung«
Trümmerteile des Bergfrieds liegen über dem Halsgraben auf dem Burgplateau, aber auch am nördlichen Hang des Tombergs. Diese Sprengung des Turmes wird vor allem den Truppen des Herzogs von Jülich zugesprochen, soll also während oder kurz nach der Belagerung 1473 erfolgt sein.
Prof. Janssen erwähnt in seinem Grabungstagebuch von 1968 eine »Französische Sprengung«.
Kann es also sein, dass der Turm bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch gestanden hat?
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Steinbrüche
Nach ihrer Zerstörung wurden die fertig behauenen Steine wertvolles Baumaterial für verschiedene Gebäude vor allem in Wormersdorf, z.B. für die Kirche im Ortsteil Ipplendorf. Aber auch der am Tomberg anstehende Basalt (Foto: rechts) wurde auf Ost- und Westseite kommerziell abgebaut. Auch zu diesen Steinbrüchen gibt es kaum Informationen, geschweige denn Fotos, die vielleicht Betriebsgebäude, die Arbeiten selber oder den Abtransport des gebrochenen Steines zeigen.
- Westliches Erdwerk
Umrundet man den Tomberg auf seiner westlichen Seite beginnt an einer Wegkreuzung ein Erdwerk, bestehend aus zwei Wällen mit dazwischenliegendem Graben, das in großem Bogen in südwestliche Richtung verschwenkt. Alter, Herkunft und Funktion sind unbekannt.
- Tunnel
Ende des 19. Jahrhunderts wurden bei Arbeiten im westlichen Steinbruch ein Gang entdeckt, der vom Brunnenschacht in südliche Richtung verläuft und sich auf halber Höhe gabelt. Zugang, Verlauf und Länge sind heute nicht mehr zu ermitteln. Nach den noch erhaltenen archäologischen Befunden ist es jedoch naheliegend, dass der Zugang zur Burg von westlicher Seite aus erfolgte; seine Lage läßt sich kaum noch rekonstruieren.
Ich freue mich über jeden Hinweis; Sie erreichen mich unter:
info{at}tomburg-forschung{Punkt}de
Timeline »10 Jahre Tomburg-Forschung«
Die Gründung des »Freundeskreis Tomburg e.V.« und der Abschluß der Sanierung 2017/2018 im Jahr 2018 bilden den vorläufigen Höhepunkt der Tomburg-Forschung. Vor 10 Jahren begann die Initiative mit einer ersten Veröffentlichung zur historischen Geographie; weitere Untersuchungen folgten.
Erfahren Sie mehr über ihre Bedeutung und Ergebnisse auf dem Weg zum Förderverein für Burg und Berg:
»10 Jahre Tomburg-Forschung« (Text mit Timeline);
Timeline.