Digitale Karte

Digitale Karte

Geo-Informationssysteme (GIS) eröffnen nicht nur neue Möglichkeiten der kartographischen Darstellung und Auswertung, sondern unterstützen auch eine bessere Dokumentation und dienen als Informationssystem. Neue Informationen, wie Fotos von Geländebegehungen, Berichte über Zufallsfunde u.a., lassen sich mit ihrer Lage im Raum erfassen und auswerten: ein Vergleich der heute anzutreffenden Abbruchkanten des Burgplateaus mit den zu einem früheren Zeitpunkt kartierten Rändern würde z.B. zeigen, wie schnell die Erosion am Tomberg voranschreitet.

Im Rahmen der Tomburg-Forschung werden zwei Geo-Informationssysteme (GIS) eingesetzt:

  • Freeware-Tool LinkExt »Spatial Commander« der Fa. LinkExt GDV :
    schlankes GIS, einfach zu nutzen für den Aufbau von Geometrien (Punktkoordinaten, Linien und Flächen). Die Deutsche Grundkarte DGK5407 – wurde digitalisiert und georeferenziert mit Gauß-Krüger-Koordinaten Alle weiteren Informationen können wie auf Folien gezeichnet und übereinander gelegt in das GIS aufgenommen werden.
  • LinkExt ArcGIS 10 von LinkExt ESRI : Profi-GIS für Analyse, Kartographie und 3D-Szenen.
  • Und als Ergänzung das LinkExt GEOportal.nrw für online-Auswertungen öffentlich zugänglicher Geodaten.

Die genaueste Kartierung des Tombergs wurde 1968 während der Ausgrabung durch Prof. Dr. Klaus Grewe im Maßstab 1:500 aufgenommen. Diese dabei angefertigte Karte wurde von ihm freundlicherweise analog und digital zur Verfügung gestellt. Vor einer Nutzung im GIS mussten Referenzkoordinaten sowie die räumliche Ausdehnung der Pixel in dem Scan des Kartenblattes ermittelt werden. Erst mit diesen Zusatzdaten kann das GIS den Kartenscan lagerichtig und im passenden Maßstab dargestellt werden.

In einem weiteren Schritt wurden die Höhenlinien von der Grewe-Kartierung Linie für Linie am Bildschirm nachdigitalisiert, um eine Auswertung über das GIS zu ermöglichen. Besonderes Interesse gilt dabei den Höhenniveaus und der Lage 1968 bzw. heute noch vorhandener Mauerreste. Sie können weitere Hinweise über die räumliche Ausdehnung der früheren Burganlage geben.

Diese Isohypsenkarte zeigt die digitalisierten Höhenniveaus aus der Kartierung von 1968. Sehr schön werden die Steinbrüche erkennbar sowie das ca. 2 m höher liegende obere Burgplateau.

Diese Isohypsenkarte zeigt die digitalisierten Höhenniveaus aus der Kartierung von 1968. Sehr schön werden die Steinbrüche erkennbar sowie das ca. 2 m höher liegende obere Burgplateau. © Andreas Herrmann

 

Die Perspektive von Fotografien mit Blickrichtung und Blickwinkel wird auf einer weiteren Ebene durch die Signatur der »roten Pfeile« dargestellt. Von der Spitze aus wurde in Richtung des sich öffnenden Winkels fotografiert.

Aussagekräftige Fotos und die Lage der fotografierten Objekte können im GIS als weitere Informationsebene aufgenommen werden. Die jeweiligen Bilddateien sind verlinkt und können aus dem GIS heraus aufgerufen werden.

Aussagekräftige Fotos und die Lage der fotografierten Objekte können im GIS als weitere Informationsebene aufgenommen werden. Die jeweiligen Bilddateien sind verlinkt und können aus dem GIS heraus aufgerufen werden. © Andreas Herrmann

Das Foto zeigt eine Stützmauer am östlichen Hang. Eine genauere Untersuchung war aufgrund der schweren Zugänglichkeit bisher nicht möglich. Wenn sich das Höhenniveau des Fußpunktes bestimmen ließe, ergäbe sich hieraus ein Hinweis auf die Höhe des sich östlich evtl. anschließenden Burgniveaus.

Das Foto hinter dem oberen der in der Karte rechts oben waagerecht liegenden Blickwinkel-Signaturen. Foto: Andreas Herrmann, 2011.

Das Foto zeigt die Reste einer äußeren Stützmauer. © Andreas Herrmann.