Bautagebuch: Spritzbeton-Stützmauer im Fels verankert
Die im ›Bautagebuch‹ v. 29.12.2017 beschriebene Stützmauer aus Spritzbeton wurde im Januar fertiggestellt. Nachdem zu Beginn eine Schicht aus Spritzbeton mit Stahlarmierung aufgebracht worden war, wurden vier Bodenanker durch die Reste der mittelalterlichen Umfassungmauer und Bauschutt hindurch bis in den gewachsenen Fels hinein getrieben. Nach 60-70 cm Spritzbeton und weiteren ca. 2-3 m Bauschutt und anderen Materialien stieß der Bohrkopf ab etwa drei Metern auf anstehenden Basalt des Tombergs. Nach 2,70 m weiteren Vortrieb wird durch das hohle Bohrgestänge dünnflüssiger Zement eingepreßt, der durch die Löcher im Bohrkopf austritt und sich durch Spalten und Klüfte in der Felsstruktur verteilt und aushärtet (›Injektionsverdübelung‹).
Für den Vortrieb des Bohrgestänges wurde für einige Tage eine Spezialmaschine ausgeliegen – hier in Aktion zu sehen (Video: Andreas Herrmann).
Das herausstehende Ende der Bohrstange wird passend gekürzt, so dass eine tellerförmige Kalottenplatte angeschraubt und in einem Bewehrungskorb mit Spritzbeton eingegossen wird. Eventuell auftretende Kräfte durch das lockere Material hinter der Stützmauer werden auf das gesamte Bauteil der Stützmauer übertragen und durch die Bodenverankerung aufgefangen.
(Technische Details zur hier angewendeten Geotechnik finden Sie bei der Friedrich Ischebeck GmbH).
Als Abschluss dieser substanzerhaltenden Einzel-Maßnahme ist es beabsichtigt, die sichtbare Betonfläche mit Bruchsteinen zu verkleiden, um eine denkmalangepaßte Gestaltung zu erreichen. Die Einzelheiten der Bauausführung werden derzeit mit den Denkmalbehörden geplant.
(Fotos: Andreas Herrmann)